Dritter Tag in Chamazi - Enten und tansanische Rezepte - 14.07.18
Wieder einmal hieß es: "Um 8 Uhr treffen wir uns an der Kirche, und seid pünktlich". Die Verhältnisse haben sich allerdings wieder normalisiert und Jessica, Ann-Sophie und ich waren die letzten (mit etwa 25 Minuten Verspätung, also quasi pünktlich). Obwohl wir uns jeden Morgen so früh treffen, fahren wir meist erst viel später los. Heute jedoch fuhren wir zu unserer Überraschung relativ zeitnah los (8:50). Unser letzter Tag in Chamazi.
Aufgrund etwas ungenauer und wechselnder Auskünfte von der tansanischen Leiterin Noreen wussten wir nicht genau, was uns erwarten würde. Die letzten beiden Tage sind wir zunächst zur Kirche in Chamazi gefahren, um dann von dort aus den weiteren Weg (zu Fuß oder wieder mit dem Auto) anzutreten. Verblüfft stellten wir dann fest, dass unser Bus an der Einfahrt zur Kirche vorbei raste. Wir erkannten Teile des Weges, den wir gestern zu einer der Schulen nahmen, wieder. Es stellte sich raus, dass wir unsere Begleiter aus der Gemeinde Chamazis heute auf dem Weg zu dem noch unbekannten Ziel einsammeln. Ziemlich bald verließen wir die, nach tansanischen Verhältnissen, sicheren und gut gebauten Straßen. An etwaige Huckel, Löcher oder andere Hindernisse auf dem Weg sind wir zwar schon gewöhnt, allerdings übertraf der heutige Trampelpfad wirklich alles. Die Erde hob und senkte sich, und verschiedene Fahrzeuge hatten bereits links und rechts tiefe Rillen in den Dreck gegraben. Zuweilen neigte sich der Bus so sehr zu einer Seite, dass einige von uns fürchteten umzukippen. Die Straße führte sehr steil hinab, und die Fahrt hinunter lässt sich gut mit einer Achterbahn vergleichen. An dieser Stelle ist außerdem zu erwähnen, dass die Tansanier ein unerschütterliches Vertrauen in ihre Gefährte pflegen. Als uns dann auch noch zu allem Überfluss ein Motorrad angriffslustig entgegen raste, endete die Achterbahnfahrt abrupt.
Aufgrund etwas ungenauer und wechselnder Auskünfte von der tansanischen Leiterin Noreen wussten wir nicht genau, was uns erwarten würde. Die letzten beiden Tage sind wir zunächst zur Kirche in Chamazi gefahren, um dann von dort aus den weiteren Weg (zu Fuß oder wieder mit dem Auto) anzutreten. Verblüfft stellten wir dann fest, dass unser Bus an der Einfahrt zur Kirche vorbei raste. Wir erkannten Teile des Weges, den wir gestern zu einer der Schulen nahmen, wieder. Es stellte sich raus, dass wir unsere Begleiter aus der Gemeinde Chamazis heute auf dem Weg zu dem noch unbekannten Ziel einsammeln. Ziemlich bald verließen wir die, nach tansanischen Verhältnissen, sicheren und gut gebauten Straßen. An etwaige Huckel, Löcher oder andere Hindernisse auf dem Weg sind wir zwar schon gewöhnt, allerdings übertraf der heutige Trampelpfad wirklich alles. Die Erde hob und senkte sich, und verschiedene Fahrzeuge hatten bereits links und rechts tiefe Rillen in den Dreck gegraben. Zuweilen neigte sich der Bus so sehr zu einer Seite, dass einige von uns fürchteten umzukippen. Die Straße führte sehr steil hinab, und die Fahrt hinunter lässt sich gut mit einer Achterbahn vergleichen. An dieser Stelle ist außerdem zu erwähnen, dass die Tansanier ein unerschütterliches Vertrauen in ihre Gefährte pflegen. Als uns dann auch noch zu allem Überfluss ein Motorrad angriffslustig entgegen raste, endete die Achterbahnfahrt abrupt.
Wir stiegen hastig aus und gingen zu Fuß weiter, während der Bus hinter uns versuchte auf der etwa 2 1/2 Meter breiten Huckelpiste zu wenden und dem Motorrad Platz zu machen. So wanderten wir in der prallen Sonne immer weiter den Abhang hinab. Links und rechts kamen wir an Feldern vorbei, auf denen Cassava (eine Wurzel, die man zum Frühstück isst) und Spinat wuchsen.
Ein Stück weiter unten kreuzte dann ein Fluss unseren Weg. Die Überquerung dieses Gewässers war abenteuerlich. Auf einem selbstgebauten floßähnlichen Gebilde wurden wir in 3 Durchgängen ans andere Ufer transportiert. Die Floße bestanden aus Kanistern und übereinander liegenden Brettern, die jedoch keine geschlossene Fläche bildeten. Zusätzlich gab es noch 3 Bänke, auf denen jeweils 2 Leute sitzen konnten. Ob der TÜV noch aktuell ist, bleibt fraglich. Unser Vertrauen in die Konstellationen wurde dadurch etwas gestärkt, dass wir beobachten durften, wie ein Motorrad samt Fahrer und weiteren Menschen transportiert wurde. Die Floße wurden von Tansaniern durch den Fluss teils geschoben, teils gezogen.
Ein Stück weiter unten kreuzte dann ein Fluss unseren Weg. Die Überquerung dieses Gewässers war abenteuerlich. Auf einem selbstgebauten floßähnlichen Gebilde wurden wir in 3 Durchgängen ans andere Ufer transportiert. Die Floße bestanden aus Kanistern und übereinander liegenden Brettern, die jedoch keine geschlossene Fläche bildeten. Zusätzlich gab es noch 3 Bänke, auf denen jeweils 2 Leute sitzen konnten. Ob der TÜV noch aktuell ist, bleibt fraglich. Unser Vertrauen in die Konstellationen wurde dadurch etwas gestärkt, dass wir beobachten durften, wie ein Motorrad samt Fahrer und weiteren Menschen transportiert wurde. Die Floße wurden von Tansaniern durch den Fluss teils geschoben, teils gezogen.
Zu Tinas Enttäuschung gab es keine Krokodile zu beobachten, allerdings war dies zugleich auch ein Segen, denn so blieben den Einheimischen alle Gliedmaßen erhalten um geschmeidig durch den Fluss zu schwimmen. Der weitere, sandige Pfad schlängelte sich einen Berg hinauf. In der prallen Sonne machten wir uns an den Aufstieg, wobei zu den gewohnten Löchern, Wurzeln und Steinen auch noch kleine Schluchten hinzu kamen, die es zu überwinden galt. Wenn wir uns hin und wieder umdrehten, um den bereits zurückgelegten Weg zu betrachten, konnten wir uns an einer wunderschönen Aussicht erfreuen.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit erreichten wir ein Hüttensammelsorium, welches sich als unser Ziel herausstellte. Dieses bestand teilweise aus traditionellen Lehmhütten und teilweise aus "modernen" Häusern. Wir durchquerten die Gemeinde und erreichten schließlich eine Farm. Hier lebt eine alte Dame im Alter von 70 Jahren. Im Jahr 2011 erlitt sie einen schweren Unfall, bei dem sie sich beide Beine brach. Da die Verhältnisse dort oben nicht sehr gut sind, steht es auch mit dem Geld eher schlecht - Somit waren auch keine Mittel für die notwendige Operation vorhanden. Mittlerweile ist es jedoch zu spät für eine nachträgliche OP. Die Dame kann zwar wieder laufen, jedoch nur sehr langsam und auch nur mit ihrem Gehstock, weshalb sie sehr auf die Hilfe ihrer Kinder und weitere Familienmitglieder angewiesen ist, da sie alltägliche Aufgaben auf der Farm nicht ohne weiteres verrichten kann. Besonders hervorzuheben ist hier die tansanische Hilfsbereitschaft. Unmittelbar nach dem Unfall kamen viele Freunde und Bekannte der Familie um zu helfen.
Der alten Dame konnten wir eine große Freude bereiten indem wir nicht nur "Hakuna Mungu Kama Wewe" sangen, sondern auch dreistimmig "Awesome God" und einige deutsche Lieder.
Anschließend führte sie uns voller Stolz auf der Farm herum, die sie in jüngeren Jahren selbst angelegt hatte. In dem in Tansania üblichen Chaos wuchsen Cassava, Ananas, Mais, Bananen und Süßkartoffeln durcheinander. Nach der Führung halfen wir noch beim Spülen, Fegen (Ja, Staub und Sand muss auch gefegt werden) und "Rasenmähen". Wenn ich sage, dass die Tansanier Rasen mähen, dann meine ich, dass mit einem Gerät namens Slasher wild auf unerwünschtes Gewächs eingeschlagen wird (naja, es schien als hätten sowohl Noreen als auch die Männer eine Art System - das wilde Eindreschen trifft wohl eher auf mich zu).
Anschließend führte sie uns voller Stolz auf der Farm herum, die sie in jüngeren Jahren selbst angelegt hatte. In dem in Tansania üblichen Chaos wuchsen Cassava, Ananas, Mais, Bananen und Süßkartoffeln durcheinander. Nach der Führung halfen wir noch beim Spülen, Fegen (Ja, Staub und Sand muss auch gefegt werden) und "Rasenmähen". Wenn ich sage, dass die Tansanier Rasen mähen, dann meine ich, dass mit einem Gerät namens Slasher wild auf unerwünschtes Gewächs eingeschlagen wird (naja, es schien als hätten sowohl Noreen als auch die Männer eine Art System - das wilde Eindreschen trifft wohl eher auf mich zu).
Zum Schluss haben wir dann noch Süßigkeiten als Abschieds- und Gastgeschenk verteilt. Als Kathi, guten Willens, auf einen kleinen Jungen zu kam, um ihm ein Bonbon zu schenken, lief dieser schreiend weg - wir konnten ihm nur noch verdattert hinterher schauen. Anscheinend bekommen die Kinder in diesen abgelegenen Plätzen Mzungu (also Weiße) nicht so oft zu Gesicht. Der Junge sah aus, als hätte er einen Geist gesehen, und, nun ja, so weiß wie wir sind, kommen wir einem solchen wohl sehr nahe. Auf dem Rückweg zum Auto durften wir dann ein weiteres Mal die schöne Aussicht genießen.
Anschließend ging es dann zur Kirche in Chamazi. Dort gab es wie schon die Tage zuvor Mittagessen, doch davor stand erst noch das obligatorische Unterschreiben im Gästebuch an. Nachdem wir alle gut gespeist haben, begann die große Verabschiedung.
Mitten im Abschiedstrubel, während die Leader der Gemeinde noch ihren Dank aussprachen, und wir uns einzeln voneinander verabschiedeten, tauchte auf einmal Tina mit einem Entenküken in der Hand auf. Ihre Gastschwester Glory hat es gefunden und ihr einfach in die Hand gedrückt. Natürlich wollten wir das Küken alle einmal halten und Streicheln. Nachdem es jedoch einmal die Runde gemacht hatte, stellte sich die Frage: Was jetzt? Laut Glory war das Küken ohne Mutterhenne rumgelaufen, und laut der Einheimischen aus Chamazi gab es auch keine Entenfamilie mehr. Während wir noch überlegten, was mit dem Weisenküken zu tun sei, trieb Noreen uns zum endgültigen Abschied an. Wir wurden in Windeseile zu unserem Bus gescheucht, das Küken noch in Jessicas Hand. Kurzerhand adoptierten wir also das Küken. Der Bus fuhr los in Richtung Keko - nun mit einer Ente mehr.
Mitten im Abschiedstrubel, während die Leader der Gemeinde noch ihren Dank aussprachen, und wir uns einzeln voneinander verabschiedeten, tauchte auf einmal Tina mit einem Entenküken in der Hand auf. Ihre Gastschwester Glory hat es gefunden und ihr einfach in die Hand gedrückt. Natürlich wollten wir das Küken alle einmal halten und Streicheln. Nachdem es jedoch einmal die Runde gemacht hatte, stellte sich die Frage: Was jetzt? Laut Glory war das Küken ohne Mutterhenne rumgelaufen, und laut der Einheimischen aus Chamazi gab es auch keine Entenfamilie mehr. Während wir noch überlegten, was mit dem Weisenküken zu tun sei, trieb Noreen uns zum endgültigen Abschied an. Wir wurden in Windeseile zu unserem Bus gescheucht, das Küken noch in Jessicas Hand. Kurzerhand adoptierten wir also das Küken. Der Bus fuhr los in Richtung Keko - nun mit einer Ente mehr.
Für heute Abend war Kochen angesagt (tansanisch und deutsch), doch zuvor mussten noch entsprechende Lebensmittel eingekauft werden. Also schmissen wir Noreen, Dorcas, Katharina und Ann-Sophie in der Nähe des Marktes raus, damit wir endlich mehr Platz im Bus haben und später auch etwas zu Essen.
Der Rest von uns wurde währenddessen zu "Mama Kirways House" (Ann-Sophies und meine Gastfamilie) gebracht. Hier wurde das Küken offiziell in einer Rührschüssel auf den Namen Daisy getauft. Erste Schwimmversuche in der selben Schale gestalteten sich jedoch eher schwieriger. Da die Familie jedoch auch eine Katze besitzt, die sich zu diesem Zeitpunkt auf Tinas Schoß verwöhnen ließ, mussten wir sehr aufpassen dass Daisy nicht aus der Schale springt. Fliegen schien Daisy mehr Spaß zu bereiten als Schwimmen, weshalb wir sie leider später in der Küche einsperren mussten.
Endlich erschienen unsere Freunde mit den Lebensmitteln. Auf der Speisekarte standen heute: Spaghetti Bolognese, Tomatensuppe mit Knoblauchbrot, Samosas, Chapati, Mandazi, eine Art Eintopf aus Rindfleisch und Kartoffeln, Bohnen, selbstgemachte Säfte und Wassermelone. Wir kochten zusammen und mussten wieder einmal feststellen, dass tansanische Rezepte sehr zeitaufwendig sind. Obwohl unsere deutschen Gerichte bereits gegen 19:00 fertig waren, gab es erst gegen 20:30 Abendessen. Wir hatten sehr viel Spaß und das Essen hat uns sehr gut geschmeckt.
Allerdings ist unsere Delegation nicht sehr geübt darin, für eine große Menschenmenge zu kochen. Aus Angst, zu wenig zu kochen haben wir stattdessen viel zu viel gekocht. So konnte sich dann jede unserer Gastschwestern noch etwas vom Essen einpacken und mitnehmen. Nach diesem ereignisreichen Tag nahte bald das Ende. Sonntag müssen wir um 6:00 Uhr morgens an der Kirche sein um dem Gottesdienst beizuwohnen. Da wir die letzten Nächte alle sehr wenig Schlaf abbekommen haben, hieß es heute früh ins Bett gehen. Besonders schwer fiel Jessi der Abschied von Daisy, die nun ihr Leben mit der Familie Kirway verbringen wird.
Geschrieben von Lisa
Kommentare
Kommentar veröffentlichen