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Es werden Posts vom Juli, 2018 angezeigt.

Bussurfen und Wellenreiten - 23.07.18

Dorcas und Noreen haben sich früh auf den Weg zu Janets Haus gemacht, um Julia und Jessi abzuholen. Dann ging die Pilgerreise zu Masha und Carina los, wo auch schon Tina und Katharina warteten.  Die Gruppe machte sich dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg zum Kipepeo (Schmetterling) Beach. Das letzte Stück des Weges wurde dann zu Fuß zurückgelegt. In zwei verschiedenen Geschwindigkeiten,  einmal unseren deutschen schnellen Schritt und das gemütliche schlendern der Tansanier.  Am Strand angekommen ging es sofort ins Wasser, wobei sich manch einer etwas fürchtete, da die Wellen groß waren. Das hat uns zwar gefreut, hat aber auch dazu geführt, dass eine Person aus dem Wasser rannte, da eine Welle kam, die größer war als sie. Aufgrund genderbezogener Misskommunikationen und den darauf folgenden hitzigen Diskussionen, stieß der Rest erst später dazu. Zur großen Überraschung kam auch ein Freund aus 2010 mit. Der Rückweg wurde dann genauso bestritten wie der Hinweg, blo

Mikumi Nationalpark - 26.07.18

Oh mein Gott!  Es ist SafariTime!  Darauf haben die meisten von uns schon von Anfang an hingefiebert. Obwohl es Schwierigkeiten bei der Organisation gab - was für eine Überraschung - wurde sehr spontan noch ein Termin gefunden wo es stattfinden konnte, also buchstäblich am nächsten Tag.  Nachdem wir nachts in unserer Unterkunft angekommen waren hieß es eigentlich um 5 Uhr aufstehen, damit wir PÜNKTLICH um 6 Uhr los können. Um ehrlich zu sein verstehe ich gar nicht mehr warum dieses Wort eigentlich noch in unserem Wortschatz ist, da es ja eh von niemanden wirklich eingehalten wird.  Alle von der deutschen Delegation waren rechtzeitig fertig, doch wo waren die Tansaner?  Richtig, die hatten ihre Wecker nicht gehört. Wobei ich in dem Fall zu den Tansanern gehörte, da ich mir mit Masha ein Zimmer geteilt hatte und wir durch den Anruf von Noreen um kurz vor 7 sehr verwirrt aufwachten.  Als wir dann endlich alle mal ready to go im Bus saßen ging es zum Eingang des Mikumi Nationalparkes der u

Tansanische Zeit - die effiziente Nutzung von Stundenblumen

Als wir von Deutschland über Abu Dhabi nach Tansania flogen, durchquerten wir verschiedene Zeitzonen. Zunächst zwei Stunden in die Zukunft, dann eine Stunde in die Vergangenheit. Wir reisten aber nicht nur durch die Zeit, sondern auch in ein anderes Zeitkontinuum. Und nun finden wir uns in einem Land wieder, in dem Uhren zwar vorhanden sind, allerdings nicht beachtet werden. Besonders bemerkenswert ist hierbei der Umstand, dass es in vielen Haushalten zwar Uhren gibt, diese jedoch still stehen. Sowohl in Chamazi, als auch in Maneromango und anderen Orten sahen wir, dass zuweilen sogar zwei Uhren in einem Raum hingen, jedoch beide unterschiedliche, falsche Uhrzeiten anzeigten und still standen. Die Einheimischen ignorieren die Uhren im Großen und Ganzen nicht nur, sondern lesen sie auch, sofern sie denn laufen, anders als wir. Einerseits haben sie ein zwölf-Stunden-System, wie die Briten, das sich in AM und PM aufteilen lässt. Andererseits nennen sie nie die Uhrzeit, die sie eigentlich

Safari njema: Auf der Suche nach den verlorenen Betten - 25.07.18

Laut Plan sollten wir uns heute um etwa 13 Uhr an der Kirche versammeln, um um 14 Uhr pünktlich losfahren zu können. Vorher wurden Katharina und Ich allerdings von Noreen abgeholt.  Um halb 10 stand sie vor unserer Tür und wir machten uns auf den Weg zu ihr nach Hause. Wir nahmen den öffentlichen Bus und danach ging es weiter auf einem sehr huckeligen Weg. Erster Halt war eine Schneiderei. Sie wollte unsere Maße messen lassen, um uns ein Kleid anfertigen zu lassen. Danach gingen wir den labyrinthähnlichen Weg weiter zu ihr nach Hause. Wir haben bei Ihr zu Mittag gegessen und mit ihr ein wenig deutsche Aussprache geübt. Die Tansanier haben große Probleme mit dem Auseinanderhalten der Buchstaben L und R, und so wurde der Monat April ganz schnell zu Aplil umgetauft. Auch das Vorlesen von deutschen Worten und Sätzen klang zum Teil wie das Erfinden einer neuen Sprache. Doch wie heißt es so schön: Übung macht den Meister.  Da wir um 13 Uhr an der Kirche sein sollten, sind wir tansanisch pü

Barbie und die Zeitstrecker - 24.07.18

Der heutige Tag begann mit großer Verwirrung. Unsere tansanische Leaderin Noreen kündigte am gestrigen Tag an, sie würde abends das Programm für den nächsten Tag in unserer Whatsapp Gruppe bekannt geben.  Nachdem zu (sehr) später Stunde allerdings auch nach mehrmaligem Nachfragen keine Informationen an uns weitergegeben wurden, beschlossen wir, einfach am Dienstag (also heute) auszuschlafen. Somit wachten wir alle heute morgen zu unterschiedlichen Zeiten auf, ohne zu wissen, ob wir nicht möglicherweise verschlafen hatten.  Ein müder Blick aufs Handy brachte dann aber Erleichterung. Das Tagesprogramm, dass von Noreen heute morgen um sechs-Uhr-noch-was in der Gruppe bekannt gegeben wurde, sollte erst um 10 Uhr an der Kirche beginnen.  Angekündigt wurde eine zweistündige Diskussion mit den Jugendlichen der Gemeinde über kontroverse Themen. Anschließend, so hieß es, bekämen wir frei - das bedeutet auch Zeit mit unseren Gastfamilien. Somit versprach der Tag sehr entspannt zu werden.  U

Sach- und Lachgeschichten von Dusche und Toilette

Wie geht man eigentlich in Tansania aufs Klo? Viele denken sich jetzt bestimmt, was ist das denn für eine Frage? Aufs Klo ganz normal so wie in Deutschland auch.  Weit gefehlt!  Also in der Kirche hier in Keko, gibt es eine europäische Toilette, so wie wir sie kennen (und wenn ich ehrlich bin, liebe ich sie auch), aber in den meisten Haushalten ist dies leider nicht der Fall. Manche Familien haben auch europäische Orte um die Notdurft zu verrichten und sind sogar an die hiesige Wasserversorgung angeschlossen, aber beim genauen hinsehen fällt auf, die Klobrille fehlt! Okay, damit kann man leben, ist vielleicht ungewohnt aber es klappt schon.  Wieder andere Familien haben leider nicht das Glück und haben kein fließendes Wasser, aber eine europäische Toilette, komischer Weise auch ohne Klobrille. Wie klappt es denn dann mit dem wegspülen unserer Hinterlassenschaften? Na mit Eimern! Neben dem Klo stehen große Wannen, gefüllt mit Wasser und in ihnen schwimmt ein kleiner Eimer. Also munter s

Die Einheimischen und ihre Mentalität

Hier in Tansania Menschen zu begegnen ist etwas ganz Besonderes. Trotz das hier in Keko die Gemeinde relativ weltoffen ist gibt es immer wieder Einheimische, vor allem Kinder, die zum ersten Mal Weiße sehen. Dann hört man schon mal öfter “Mzungu” - Weiße, durch die Straßen schallen.  Dann fange ich doch mal mit einer schönen Erfahrung an, die ich mit Julia zusammen gemacht habe. Nach der Kirche habe ich Julia zu ihrer Gastschwester Janet begleitet und diese wollte zum Friseur. So saßen wir beim Haarartisten und wurden sofort von einer der Inhaberinnen auf Swahili vollgetextet. Sie wollte uns unbedingt wissen lassen, wie sehr sie uns Deutsche liebt und lud uns zu sich nach Hause ein. Wir können in der Wartezeit viele Kinder beobachten, die nach der Schule auf dem Heimweg waren. Immer wieder sahen uns ein paar der Schüler und zeigten auf uns. Zwei Mädchen waren aber besonders neugierig. Sie blieben direkt vor dem Laden stehen und winkten uns zu. Es dauerte eine Weile, bis sie endlich de

1. Maneromango - Leben auf dem Land - 18.07.18

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Heute startete unser Trip nach Maneromango , das erste Dorf in dem die Missionare den christlichen Glauben verbreitet haben.  Um 8:30 Uhr hieß es Treffen und Abreisen, um nicht in den Stau zu kommen... Aber wie ihr euch sicher denken könnt - das wurde nichts: um 10:10 Uhr kamen wir erst los. Auf die anfängliche Frage, wie lange die Fahrt denn so dauert, erhielten wir folgende Antwort: 2-8 Stunden. Nach zwei Stunden Fahrt in unserem Bus - in dem tatsächlich mal für jeden ein Platz frei war und sogar noch weitere Plätze über waren - erhielten wir folgende Auskunft: nach wie vor 2-8 Stunden.  Um 12:30 Uhr hieß es dann Mittagessen im Bus: C hipsi (Pommes). Eine halbe Stunde standen wir dafür mit laufendem Motor irgendwo im Nirgendwo um auf die Zubereitung der Chipsi  zu warten. Nachdem der Magen bereits auf halb Acht hing, gab es endlich was zu Essen. Neben den Pommes, waren auch der Ketchup und das Salz in Alufolie eingepackt - es soll uns ja an nichts mangeln... Und eins muss

Relaxing Day - Kipepeo Beach - 17.07.18

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Um Stau zu vermeiden sollten wir heute dieses Mal wirklich pünktlich losfahren. Da wir uns aber an den anderen Tagen auch immer wirklich pünktlich treffen sollten und das nie klappte, war zu erwarten, dass es auch heute Trödler geben würde. Deshalb dachte sich Noreen eine List aus. Sie nannte den üblichen Zeitreisenden eine andere Uhrzeit (nämlich Treffen um 7 Uhr statt erst um 8 Uhr). Da aber eine unserer tansanischen Freundinnen (die die richtige Uhrzeit genannt bekam) um einiges später erschien, fuhren wir, wie gewohnt, erst später los. Natürlich kamen wir dann in den unerwünschten Stau. Nach tansanischen "10 Minuten" (eine mathematische Formel zur Bestimmung der tatsächlichen Zeit konnten wir noch nicht finden) erreichen wir schließlich den Hafen in Dar es Salaam. Um uns möglichst viele verschiedene Eindrücke zu ermöglichen bestimmten unsere Reiseführer die Fähre als ideales Fortbewegungsmittel für die Hinfahrt. Während es in Deutschland eine strikte Trennung v

Markttag - 16.07.18

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Aufgrund von mehreren Krankheitsfällen kamen unsere Beiträge unregelmäßig und verspätet. Es tut uns Leid. Heute ging es auf den Markt nach Kariakoo. Jeder durfte entscheiden, ob er denn zum Markt möchte oder nicht. Der Plan war, dass wir alleine mit unseren Gastschwestern gehen, damit wir nicht so auffallen. Am frühen Nachmittag würden wir uns dann an einer Eisdiele treffen. Jede Gruppe hat sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg dorthin gemacht. Alle waren mit Dala Dalas unterwegs, manche durften auch mit den großen Bussen fahren, welche unseren schon eher ähneln. Von der Funktion her aber eher mit Straßenbahnen vergleichbar sind, da diese eine extra Spur in der Mitte der Fahrbahn haben. So kam es, dass ein paar gemeinsam Kangas (so nennen sich die afrikanischen Stoffe) und Flipflops gekauft haben. Während andere erst in eine große Bibliothek gegangen sind, um sich dort umzuschauen. Und danach zu einem Supermarkt, dort wurde für den geplanten Sleepover d

Sonntag = Kirchentag in Tansania - 15.07.18

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Zu einer wirklich unchristlichen Uhrzeit, für uns Deutsche, (6 Uhr am Morgen) beginnt Sonntags in Tansania der erste Gottesdienst und die Kirche war fast voll besetzt.  Unsere Delegation hatte die Ehre sich vorzustellen und das Geschenk an die Gemeinde zu überreichen. Unsere Gastschwestern haben uns - so gut es ging  - den Gottesdienst auf Englisch übersetzt. Dann stieg die Nervosität, denn vom Evangelisten, der den Gottesdienst hielt, konnte man immer wieder Worte wie “Mjerumani” also Deutsche verstehen. Dann kam der Zeitpunkt, wir wurden unter Applaus nach vorne gebeten, um vor der Gemeinde zu sprechen. Erst gab es dieses typische Geplaudere über die Partnerschaft und uns im Allgemeinen, bis wir ein Mikrofon in die Hand gedrückt bekommen haben, um uns (natürlich auf Suaheli) vorzustellen. Der Jubel war groß, als jeder von uns mit den Worten “Bwana Asifiwe” - Gelobt sei der Herr - begonnen hat. Nach einem Lied und der Übergabe des “Herrnhuter Stern” als Geschenk durften wir uns w

5. Maneromango - Der letzte Tag - 22.07.18

Wir sind Massenmörder! Vorsicht vor unseren Chemiewaffen! Aber um euch die Spannung nicht zu verderben fange ich mal ganz vorne an. Um 7:30h klingelte der erste Wecker und ein paar halb komatöse deutsche Mädels quälen sich aus den Betten. Es heißt jetzt Rest vom Koffer packen und ein bisschen Hygiene betreiben, um hübsch für den Sonntagsgottesdienst zu sein. Mit aufpolierten Trekking - Flip Flops und feiner Sonntagsrobe hieß es dann warten aufs Frühstück. Verrückterweise hätten wir gar nicht aufs Essen warten müssen, denn als wir um 8:30h zum Pastorhaus wandelten, wartete das Essen seit einer halben Stunde auf uns.  Juhu, endlich mal direkt essen. Um 10h fing der Gottesdienst an und er war sehr ereignisreich. Neben einem Chorbattle zwischen 5 Chören gab es noch eine Taufe, eine Predigt über den verlorenen Sohn, viele Verabschiedungen inklusive Unserer und ganz vielen Worten, die wir nicht verstehen konnten.  Dann wurde das tansanische Zeitkontinuum ein weiteres Mal außer Kraft

4. Maneromango - die Dschungelexpedition - 21.07.18

Heute ging es wie gewohnt, mit einiger Verspätung, zu einer kleinen Safari. Eigentlich sollten wir nur etwas über die Geschichte von Maneromango erfahren, als uns ein älterer Mann abholte. Wir begannen damit, dass das ehemalige Mwanalumangu nach dem damaligen Besitzer benannt und dann für wenig Geld von Deutschen abgekauft wurde. Es wurde dann auch zwangsläufig umbenannt, da die Deutschen den Namen nicht richtig verstanden (dabei war natürlich auch nicht hilfreich, dass die Tansanier öfter mal das R mit dem L verwechseln, was man auch an einer unserer Gastschwestern merkt, bei der öfter mal PRAY und PLAY vertauscht wird).  Die Deutschen übernahmen die Macht von den Arabern, doch ließen diese im Dorf noch leben und die Deutschen brachten auch das Baumwollgeschäft voran. 1880 befreiten die Missionare die Sklaven von dem Araber Mwinjimbegu Kawambwa Mshake (ja, das ist wirklich der Name des Arabers) um sie gegen Bezahlung und Essen für sich arbeiten zu lassen.  Dann ging es weiter mit unse

3. Maneromango - 20.07.18

Nach einer weiteren schlaflosen Nacht wachten wir alle sehr zerknautscht auf. Im nicht allzuweit entfernten Dorf wurde gestern Nacht eine Trommelzeremonie gefeiert. Der Stamm der Zaramo feiert den Übergang eines Mädchens zur Frau auf eine ganz besondere Weise. Sobald ein Mädchen das erste Mal ihre Periode bekommt, wird sie alleine in den Wald geschickt. Dort leben alte weise Frauen, die das Mädchen nun in der Materie der Frau unterrichten. Sie lernt wie sie mit ihrem Zyklus umzugehen hat, wie man mit einem Mann umgeht und wird auf das Leben als “richtige” Frau vorbereitet. Aufklärung à la Tansania.  Nach etwa einem Monat hat die junge Frau dann ausgelernt und darf wieder zurück nach Hause kehren. Diese Rückkehr wird gebührend mit Trommel, Tanz und Gesang gefeiert. Aus dem zeremoniellen Rahmen entwickelt sich schnell eine Party die auch gerne Mal die ganze Nacht lang dauert.  Dies war auch der Fall in Maneromango. Die Trommeln begleiteten unsere abendlichen Rituale (Zähneputzen, Wasche